dachten: Was ist schlimm daran, Korantexte auf eine Frauenhaut zu schreiben? Wir dachten, in einer freien, offenen Gesellschaft, muss das erlaubt sein. Ein furchtbares Missverständnis!” Auch mehr als ein Jahrzehnt später kämpft Theodor Holman mit der Fassung, wenn er sich an den Movie erinnert, der seinem Freund Theo van Gogh das Leben kostete.
Von Martin Herzog
Theo van Gogh: Filmemacher, Berufs-Provokateur, geboren am 23. Juli 1957 in Amsterdam. In seiner Heimat, dem selbsternannten Weltzentrum von Toleranz und Offenheit, galt er als schwarzes Schaf, als Hofnarr, als stets aufmüpfiger Sohn seiner Stadt.
“Submission”, “Unterwerfung” heißt der koran-kritische Dokumentarfilm, der im Jahr 2004 erst Debatten in der niederländischen Gesellschaft auslöst über die Grenzen von Kultur und Toleranz – und dann einen Islamisten dazu treibt, den Regisseur des Movies mitten am Tag auf offener Straße zu ermorden. Dass ausgerechnet hier ein solches Verbrechen stattfinden konnte, hätte kein Holländer je für möglich gehalten. Danach ist die niederländische Gesellschaft eine andere.
Der Provokateur
Theo van Gogh warfare ein Enfant horrible, am 23. Juli 2017 wäre er 60 Jahre alt geworden. Der niederländische Filme- und Meinungsmacher liebte es auszuteilen. Gegen Muslime, Christen, Juden. 2004 kostete ihn diese Haltung bei einem Mordanschlag das Leben.
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